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Von weich zu knusprig – unsere Reise zum perfekten Pizzaboden

Wir beide lieben Pizza – nur der Belag unterscheidet uns: während er es klassisch mit Peperoni, Zwiebeln, Knobli, Speck und Mozzarella mag, darf es bei mir gerne schärfer und würziger sein: Sardellen, Kapern, Artischocken, Oliven und Peperoncini.

 

Bisher kamen unsere Pizzen aus dem Backofen im Blech – das Ergebnis war ehrlich gesagt eher „geht so“: oben dunkel, unten weich.  Ein Pizzaofen musste her.

 

Monatelang haben wir Pizzaöfen studiert, Tests gelesen, Videos geschaut, Meinungen eingeholt. Am Ende fiel die Wahl auf den Cozze Gas Pizzaofen 17 mit Drehteller. Parallel dazu habe ich mich intensiv mit dem Pizzateig beschäftigt – stundenlang recherchiert, sogar einen Kurs besucht. So war ich am Tag der Lieferung bestens vorbereitet. Mit dem Ofen kam auch eine grosse Pizzaschaufel – und am ersten Wochenende ging’s los.

 

Die ersten Versuche:
Bei 450 Grad war die Premiere gleich zu dunkel, die Kruste bitter – klar, Erfahrung macht den Meister. Ein zweiter Versuch mit Kaufteig war schon deutlich besser: Boden super, Mozzarella oben nur angeschmolzen.

 

Der dritte Anlauf dann ein voller Erfolg: Teig mit 48h Gärung, vorsichtig aus der Gärbox genommen, auf Semola gelegt, von der Mitte nach aussen geformt, wer es wagt, kann den Teig auch über den Handrücken in Form ziehen.

 

Die Sauce:
Ganz simpel und selbstgemacht – Pelati, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze, langsam eingekocht und fein püriert.

 

Das Finale:
Belegt nach Lust und Laune, Fiore di Latte klein gezupft, mit mit genügend Semola auf der Kante auf die Schaufel geruckt, in den auf 380–400 Grad (wir messen mit dem Temparaturmesser von Cozze) heissen Ofen geschoben. Nach 90–120 Sekunden kam sie raus: unsere erste richtig knusprige, duftende, goldbraune Pizza. Der erste Biss – unbezahlbar!

 

Und das Beste: Wir lernen bei jedem Backen dazu. Pizza ist für uns mehr als ein Essen – es ist ein Erlebnis, das wir zusammen teilen.

Teig  
 1 kg Mehl 480 oder 700
650 gr. kaltes Wasser
2.5 gr.  frische Hefe
30 gr.  Salz

Alle Zutaten kommen zuerst in die Gärbox – oder alternativ in eine Teigmaschine bzw. den Thermomix. Nach dem ersten Mischen lasse ich den Teig kurz ruhen, knete ihn dann von Hand nochmals durch und gönne ihm weitere 30 Minuten Ruhezeit.

 

Jetzt folgt das Dehnen und Falten: Ich greife unter den Teig, ziehe ihn vorsichtig nach oben und lege die beiden Hälften wieder übereinander auf die Arbeitsfläche. Diesen Vorgang wiederhole ich 2–3 Mal, bis sich eine kompakte Kugel formt. Anschliessend bringe ich die Kugel auf Spannung, lege sie in die geölte Gärbox, verschliesse sie gut – und ab damit für 24–48 Stunden in den Kühlschrank. Je länger der Teig ruht, desto schöner wird die Glutenstruktur und desto bekömmlicher ist er.

 

Nach der langen Gärzeit teile ich den Teig in 6 Portionen zu je ca. 280 Gramm. Jede Portion forme ich erneut zu einer Kugel mit Spannung. Zugedeckt dürfen die Teiglinge dann noch einmal 4–6 Stunden ruhen – und schon ist der perfekte Pizzateig bereit!

 

 

Ein Tipp für Vorratsbäcker: Vier der Teiglinge friere ich jeweils vor der zweiten Gärung ein. So haben wir immer einen kleinen Pizzavorrat im Tiefkühler. So sparen wir uns die lange Gärzeit.

 

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