Es fällt schwer, dafür sachliche Worte zu finden. Dass im Jahr 2025 immer noch aversive Methoden in der Hundeerziehung angewendet – und sogar öffentlich gezeigt –
werden, ist zutiefst traurig und beschämend.
Tritte, Schläge mit dem Handteil einer Flexileine oder andere Formen körperlicher Einschüchterung sind keine Erziehung. Sie sind Gewalt. Punkt.
Wer sich auch nur ansatzweise mit aktuellem Wissen aus Kynologie, Ethologie, Neurobiologie und Neuropsychologie beschäftigt hat, weiss: Solche Methoden bewirken kein
Lernen, sondern Angst, Stress und Vertrauensverlust. Sie dienen nicht dem Hund – sie dienen einzig dem Menschen, der Macht und Kontrolle ausüben will.
Macht über ein Lebewesen auszuüben, braucht keine Stärke. Dazu braucht es Unsicherheit.
Kritisiert man diese Methoden, wird reflexartig das alte Narrativ ausgepackt: Hunde bräuchten einen „starken Führer“, harte Hände, klare körperliche Korrekturen.
Dieses Rudelführer-Gerede hält sich hartnäckig – obwohl es wissenschaftlich seit Jahrzehnten widerlegt ist.
Es handelt sich dabei nicht um moderne Hundeerziehung, sondern um das Festhalten an Mythen, Märchen und überholten Weltbildern. Sie sind bequem für Menschen, die
Probleme lieber mit Gewalt lösen als mit Beziehung, Wissen und Selbstreflexion.
Hunde brauchen Begleitung.
Aber Begleitung bedeutet Orientierung, Sicherheit und Verlässlichkeit, Liebe und Vertrauen – nicht Angst.
Gewalt hat in der Hundehaltung keinen Platz.
Nicht heute. Nicht morgen. Nicht „manchmal“.
STOP FORCE in der Hundehaltung.
Stellungnahme zum Artikel "hier werden Problemhunde
gesellschaftstauglich" (Kronenzeitung 13.10.2025)

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